Neujahrsrede 2018

Neujahrsrede 2018

Rede von Oberbürgermeister Dirk Schönberger
zum Neujahrsempfang der Stadt Remseck am Neckar
Sonntag, 7. Januar 2018
14 Uhr, Bürgerhalle Hochberg
Sehr geehrte Damen und Herren,
herzlichen Dank an die A-Cappella Ladies aus Pattonville für die schwungvolle musikalische
Eröffnung. Wir hörten das Stück »Love will keep us together« von Neil Sedaka.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,
zum 18. Neujahrsempfang der Stadt Remseck am Neckar heiße ich Sie herzlich willkommen.
Ich freue mich, dass Sie der Einladung zu unserem traditionellen Jahresauftakt gefolgt sind.
Ihnen und uns allen wünsche ich ein gesundes und glückliches neues Jahr 2018!
Besonders begrüße ich Dr. Wolfgang Gerhardt, unseren heutigen Gastredner, in Remseck am
Neckar.
Ebenfalls sehr herzlich begrüße ich unseren Bundestagsabgeordneten Herrn Steffen Bilger,
der bei den für Remseck am Neckar so wichtigen Verkehrsthemen unser Ansprechpartner im
Bund ist und den ehemaligen Landtagsabgeordneten Herrn Klaus Herrmann.
Ich begrüße die Regionaldirektorin Frau Nicola Schelling vom Verband Region Stuttgart mit den
Regionalräten Herrn Rainer Gessler und Herrn Stephan Wunsch, Frau Kreisrätin Erika Schellmann
und die Kreisvorsitzende der FDP, Frau Stefanie Knecht. Der Verband Region Stuttgart ist für uns
als Stadt Remseck am Neckar so wichtig, da wir an den Grenzen zwischen dem Landkreis
Ludwigsburg, dem Rems-Murr-Kreis und der Stadt Stuttgart liegen.
Ich begrüße meine Kollegin aus Kornwestheim, Frau Oberbürgermeisterin Ursula Keck und
meine Kollegin aus Fellbach, Frau Oberbürgermeisterin Gabriele Zull. Ebenfalls begrüße ich Herrn
Ersten Bürgermeister Edgar Hemmerich aus Schorndorf, Herrn Steffen Döttinger, Bürgermeister
der Gemeinde Affalterbach, sowie Herrn Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann als Vertreter der Stadt
Stuttgart. Ich freue mich besonders, dass meine beiden Kolleginnen mit Ihrer persönlichen
Anwesenheit zum Ausdruck bringen, dass man ein gutes Verhältnis zueinander haben kann,
auch wenn man bei Sachthemen nicht immer einer Meinung ist.
Ich begrüße Herrn Bürgermeister Muntean Catalin aus Zeiden in Rumänien, unserer zukünftigen
dritten Städtepartnerschaft. Wir freuen uns, dass er trotz einer Anreise von 1 600 Kilometern mit
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seiner persönlichen Anwesenheit die Wichtigkeit der Städtepartnerschaft für Zeiden zum
Ausdruck bringt.
Herzlich willkommen heiße ich auch die Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, von
Behörden, Verbänden, Vereinen, Organisationen, Kirchen, Schulen, Polizei, Feuerwehr, weiteren
Hilfsorganisationen und der Presse.
Ich begrüße meinen Vorgänger im Amt, Oberbürgermeister a.D. Karl-Heinz Schlumberger,
ebenso wie die aktiven und ehemaligen Gemeinde- und Stadträte sowie meine Kollegen Herr
Erster Bürgermeister Karl-Heinz Balzer und Bürgermeister Karl Velte, und viele Kolleginnen und
Kollegen aus der Stadtverwaltung.
Liebe Gäste, liebe Einwohnerinnen und Einwohner,
das zurückliegende Jahr war erlebnisreich und intensiv – für jeden einzelnen von uns, aber auch
für uns alle zusammen. Wir, die wir hier heute zusammen gekommen sind, sind ein Teil der
Remsecker Stadtgemeinschaft. Für uns alle, für unsere Stadt, war 2017 ein durchaus sehr
spannendes, überaus wichtiges und aber vor allem auch erfolgreiches Jahr. Wir haben vieles
gemeinsam erreicht. Es wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Ideen wurden umgesetzt.
Entwicklungen wurden in die Wege geleitet. Es wurde vieles angegangen und angepackt. Es tut
sich was in Remseck am Neckar.
Viele meiner Termine 2017 hatten etwas mit dem Thema »Bauen« zu tun. Viele von Ihnen habe
ich bei den diversen Spatenstichen getroffen, beim Pflanzen von Bäumen oder beim Eröffnen
von Spielplätzen und sonstigen Einrichtungen. Rückblickend ist es schön zu sehen, wieviel da in
einem Jahr zusammenkommt.
In Remseck am Neckar passiert derzeit vieles, was das Stadtbild nachhaltig verändert.
Veränderung – das ist eigentlich das Stichwort für den Rückblick auf 2017
und den Ausblick auf 2018. Früher war nämlich nicht alles besser. Veränderung ist etwas
Positives, auch bei uns in Remseck am Neckar. Bei uns gilt: »Nur wer sich ändert, bleibt sich
treu.« Dieses Zitat von Wolf Biermann könnte unser Motto für 2018 sein.
Was letztes Jahr noch Zukunftsmusik war, ist heute schon Wirklichkeit: Die Bagger sind
angerollt, um das Gelände in der Fellbacher Straße 2 für den Neubau von Rathaus, Stadthalle,
Archiv, Tiefgarage, Marktplatz und Kubus vorzubereiten. Die Neue Mitte ist das größte
Bauprojekt in der Geschichte der Stadt Remseck am Neckar.
Den Baubeschluss fällte der Remsecker Gemeinderat dafür im April einstimmig. An dieser Stelle
möchte ich mich dafür nochmals ausdrücklich bei unseren gewählten Bürgervertretern
bedanken.
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Beim Neujahrsempfang im vergangenen Jahr habe ich die Empfehlung der Verwaltung
ausgesprochen, den »Remsecker Weg« hin zu einer Mediathek zu gehen, indem die Kosten an
die Remsecker Möglichkeiten angepasst werden und vier von sechs Stadtteilbibliotheken
bestehen bleiben. In der Zwischenzeit ist die Planung der Neuen Mitte bezüglich der öffentlichen
Gebäude nun durch die Vergabebeschlüsse im Gemeinderat zur Vollendung gekommen.
Im Oktober 2015 hatten wir den ursprünglich beauftragten Architekten gekündigt, was uns eine
völlig veränderte Anordnung der Gebäudeteile und die gleichzeitige Realisierung von Rathaus,
Stadthalle und Mediathek ermöglichte. Durch die neue Planung der HHL Architekten, die nun
umgesetzt wird, war es außerdem möglich, das Archiv – welches bis zu diesem Zeitpunkt als
Extrainvestition von zwei Millionen Euro an einem ganz anderen Standort gedacht war – in die
Stadthalle zu integrieren. Ebenfalls geplant ist nun ein 100 m²-Probenraum.
Mit den Rodungsarbeiten am Parkplatz des Rathauses Neckarrems ging es vor einem Jahr, im
Januar 2017, los. Im April feierten wir den deutschlandweiten »Tag der Städtebauförderung«
mit einer Ausstellung, Vorträgen und Informationen zu Remsecks größtem Bauprojekt. Am
20. Oktober fand der lang ersehnte Spatenstich zum Neubau der Neuen Mitte mit Rathaus,
Stadthalle, Kubus, Tiefgarage und Marktplatz statt.
Jetzt gibt es kein Zurück mehr, das spüren vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am
Verwaltungssitz Neckarrems und Sie, liebe Bürgerinnen und Bürger, die jetzt während der
Bauphase mit Einschränkungen zu leben haben. Der Parkplatz direkt am Rathaus ist nur noch
bedingt nutzbar, dafür haben wir 300 Meter vom Rathaus entfernt beim Wassersportverein
Schifferclub Neckarrems e.V. einen neuen Ausweichparkplatz angelegt. Dieser ist auch nachts
gut beleuchtet.
Wir alle haben ein klares Ziel vor Augen: Ein nie dagewesenes Zentrum für Remseck am Neckar
zu erschaffen. Ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Ein Treffpunkt und
Veranstaltungsort. Ein Zentrum für unsere Große Kreisstadt.
Besonders der Marktplatz, der ganz neu entsteht, wird ein zentraler Anlaufpunkt für Feste und
Veranstaltungen sein, zum Beispiel für den Weihnachtsmarkt oder das Remsecker Straßenfest.
Der Platz ist durch die Gebäude des Rathauses und der Stadthalle lärmgeschützt und öffnet sich
zur Rems hin. Hier direkt am linken Remsufer wird es einen Rathaus-Remsbalkon geben. Dieser
ergibt gemeinsam mit dem rechten Remsufer ein Gesamtkunstwerk und passt wunderbar zu
dem Leitsatz, der schon vor fast zehn Jahren für die Planung der Neuen Mitte ausgearbeitet
worden war: »In der Neuen Mitte kann es gelingen, die Flusslandschaft von Rems und Neckar zu
dem Alleinstellungsmerkmal von Remseck am Neckar zu entwickeln – nirgendwo sonst.«
Dieses Alleinstellungsmerkmal ist es, was unsere Stadt auch im Hinblick auf die schon im
nächsten Jahr stattfindende Remstal Gartenschau 2019 so besonders und einzigartig macht.
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Remseck am Neckar liegt direkt an der Mündung von der Rems in den Neckar, weshalb wir einer
der wichtigsten Punkte dieser ersten interkommunalen Gartenschau sind.
Ich freue mich besonders, heute hier als erste Kommune überhaupt die Biene, das LiveMaskottchen
der Remstal Gartenschau 2019 begrüßen zu dürfen.
Gerne dürfen Sie auch bei dem Namenfindungswettbewerb für das Bienenmaskottchen
mitmachen – weitere Informationen dazu gibt es heute hier an dem Infostand der Remstal
Gartenschau 2019.
Die Biene, die hier um uns herumschwirrt, passt prima zu dem Großprojekt: Wie die Macher der
Gartenschau ist sie umtriebig und fleißig. Die Biene ist ein Symbol für die Natur und den
ökologischen Kreislauf, denn es handelt sich schließlich trotz aller Bauprojekte und Aktionen
immer noch um eine »Garten-Schau«. Und schließlich ist es einer Biene völlig egal, wo die
Gemarkungsgrenzen verlaufen, wenn sie auf der Suche nach Nektar ist. Genau so sollte es auch
bei allen Besuchern der Remstal Gartenschau im kommenden Jahr sein, denn die Remstal
Gartenschau ist ein gemeinsames, übergreifendes Projekt und funktioniert nur gemeinsam.
Deshalb bin ich auch froh, dass sich der Remsecker Gemeinderat schlussendlich doch für den
Bau der »weißen Station« entschieden hat. Die weißen Stationen sind ein verbindendes Element
zwischen allen 16 Gartenschau-Kommunen, eine Landmarke mit hohem
Wiedererkennungswert. Bei uns besteht die »weiße Station« aus drei sogenannten
»Badehäuschen« auf dem ganz neuen Schwimmsteg, der am rechten Remsufer als eines der
Gartenschau-Projekte umgesetzt wird. Dieser Schwimmsteg mit der »weißen Station« wird den
Mündungsbereich der Rems noch weiter aufwerten.
Weitere Projekte sind zum Beispiel ein Wasserspielplatz am Neckarstrand und schwimmende
Gärten auf der Rems. Als Highlight sind die beiden weiteren Remsbalkone am rechten Remsufer
zu nennen. Auch diese ermöglichen durch die Aussicht aufs Wasser ganz neue Perspektiven.
Für diese Maßnahmen stehen in diesem Jahr die Arbeiten an, damit alles rechtzeitig zum Start
der Gartenschau am 10. Mai 2019 fertig sein wird.
Nicht nur in Bezug auf die Neue Mitte, sondern auch auf die Gartenschau wird dieses Jahr 2018
also im wahrsten Sinne des Wortes von Neugestaltung geprägt sein. Doch Veränderung ist ja,
wie ich bereits sagte, etwas Positives. Denn maßgeblich mitgeplant wird die Remstal
Gartenschau 2019 durch Sie, meine Damen und Herren, unsere Bürgerinnen und Bürger.
Damit rückt unsere Stadtgemeinschaft, die in sechs Stadtteilen lebt, wieder ein weiteres Stück
näher zusammen. Das gemeinsame »An einem Strang ziehen« stärkt den Zusammenhalt – und
gemeinsam erreichen wir etwas Großes.
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Die Arbeitsgruppen, die sich Anfang 2017 gebildet haben, sind zu echten »Gartenschau-Teams«
geworden, und die ersten Ergebnisse dieser sehr fruchtbaren Arbeit sind bereits sichtbar
geworden.
Zwei Beispiele für Bürgerprojekte möchte ich an dieser Stelle hervorheben – stellvertretend
natürlich für alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich in ihrer Freizeit dafür einsetzen,
dass Remseck am Neckar ein unvergessliches Gartenschau-Erlebnis 2019 bekommt:
An der Umgehungsstraße von Neckarrems wurde eine Wallmauer vom Schmutz befreit,
kräftig grün angemalt und mit dem Logo der Remstal Gartenschau 2019 versehen. Die
Blumenkästen werten mit ihrer neuen Bepflanzung dann spätestens im kommenden Jahr diesen
Verkehrsknotenpunkt nahe der Rems auf. Vorbeifahrende wissen bereits jetzt auf diese Weise,
dass sie sich hier in einer Gartenschau-Kommune befinden – Aufwertung und Werbung sind
hier auf ideale Weise miteinander verbunden.
Das »Erleben mit allen Sinnen« haben sich die Teilnehmer des Bürgerprojekts »Naschgarten«
auf die Fahnen geschrieben. Auch hier tat sich 2017 bereits einiges, indem unter fachlicher
Anleitung eine erste Natursteinmauer errichtet wurde. 2018 stehen die Pflanzungen an.
Ich bin sehr froh und stolz, dass wir solch engagierte Bürgerinnen und Bürger haben. Sie haben
erkannt, dass die Remstal Gartenschau 2019 ein einmaliges und in vielen Bereichen
gewinnbringendes Projekt ist, das so schnell nicht wiederkommt.
Natürlich investieren wir für Remsecker Verhältnisse viel und stecken Geld in diese von langer
Hand geplante Großveranstaltung. Es ist aber eine einmalige Chance für Remseck am Neckar,
die Rems und ihre Umgebung neu zu gestalten. Hieraus ergibt sich ein riesiger Mehrwert
– eine Aufwertung unserer gesamten Stadt. Die Aufenthaltsqualität an vielen Stellen der Stadt
wird verbessert, es wird Werbung für unsere reizvolle Lage an zwei Flüssen und die gute
Zusammenarbeit mit den anderen Rems-Kommunen gemacht. All das zählt zum nachhaltigen
Gewinn, mit dem wir auch nach der Remstal Gartenschau 2019 in Remseck am Neckar rechnen
dürfen.
Dass man hier nicht nur »dabei«, sondern selbst »mittendrin« sein kann, ist, wie ich finde, das
Entscheidende und für uns als Stadt eine Selbstverständlichkeit.
Ich bin aber auch sehr dankbar für die ehrenamtliche Unterstützung unserer Einwohnerinnen
und Einwohner. Und diese tatkräftige Mitarbeit ist eben nicht selbstverständlich. Vielen Dank
allen ehrenamtlich engagierten Remseckerinnen und Remseckern! Sie sind das eigentliche
Aushängeschild unserer Stadt!
Auch bei anderen »Naturprojekten« beteiligen wir unsere Bürgerinnen und Bürger regelmäßig.
Im zurückliegenden Jahr konnte so ebenfalls umgesetzt werden, was ich schon beim letzten
Neujahrsempfang angesprochen habe: die Neugestaltung des Schlossgartenareals in Hochdorf.
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Hier konnte die Stadt in Zusammenarbeit mit dem BürgerForum Hochdorf e.V. eine ganze Reihe
von Vogelkirschen pflanzen, als einen ersten Baustein des Gesamtkonzepts. Auch mit dem
zweiten Baustein des Schlossgartenareals, der Aufweitung des Zipfelbachs, wurde bereits
begonnen. Hier wurden bereits die Sitzstufen eingerichtet, die Bäume gepflanzt und der
Familienplatz angelegt. Die riesige Resonanz aller Altersgruppen von Hochdorfern hat uns
gezeigt, dass es bei Ihnen ankommt, wenn nicht immer nur geredet, sondern tatsächlich auch
angepackt wird. Veränderung ist eben etwas Positives!
Positiv ist auch, dass es in Remseck am Neckar immer wieder einen Anlass zum Feiern gibt.
Davon zeugt auch unsere Aktion »Jubiläumsbäume«, die 2017 endlich so richtig durchgestartet
ist. Falls Sie nicht wissen, um was es geht: Zu besonderen Ereignissen, wie zur Geburt eines
Kindes, zur Hochzeit, zu einem Jubiläum oder auch zum Gedenken an einen lieben Menschen
möchten Viele etwas Bleibendes hinterlassen – in Form eines Baumes, der bei uns in Remseck
am Neckar in einer Baumreihe im Gewann Oberwiesen eingepflanzt wird. Inzwischen stehen
deshalb entlang des Fuß- und Radwegs vom Gewerbegebiet Rainwiesen in Richtung
Ludwigsburger Zugwiesen knapp zehn Walnussbäume. Diese erinnern an schöne Erlebnisse von
Remseckerinnen und Remseckern – ein sichtbares Zeichen für das Leben in unserer Stadt. Wenn
Sie ebenfalls einen Jubiläumsbaum pflanzen oder verschenken wollen, wenden Sie sich gerne an
meine Mitarbeiter der Fachgruppe Tiefbau.
Gepflanzt wurden 2017 nicht nur Vogelkirsch- und Walnuss-Bäume zur Aufwertung der
Remsecker Grünflächen, sondern auch heimische Fruchtsorten für den ganz neuen
Obstwiesenweg. Beim Rötelbrunnen führt dieser Lehrpfad in Form eines Rundkurses auf einer
Länge von 2,5 Kilometern durch eine 15 Hektar große Fläche und vermittelt mithilfe von
Informationstafeln Wissen über die Kulturlandschaft der Streuobstwiesen. Falls Sie also beim
nächsten »Schönwetter« noch nichts vorhaben – der Obstwiesenweg ist ein wunderbares
Naherholungsziel, das ich Ihnen ans Herz legen möchte.
Für unsere einzigartige Kulturlandschaft, die Streuobstwiesen, tun wir überhaupt viel und dies
sehr gerne. Zum Beispiel wurden 2017 rund 250 Bäume auf Remsecker Streuobstwiesen
geschnitten. Daneben findet jährlich auch die Obstbaumaktion statt. Hier kann man bis zu drei
Hochstämme zu einem von der Stadt subventionierten Preis von je 5 Euro erwerben.
Auch startete 2017 das Pilotprojekt »kostenlose Schnittgutsammlung«. Bei dieser Aktion
werden private Obstwiesenbesitzer bei der umweltgerechten Entsorgung ihres Schnittguts
unterstützt, indem es vom Wegesrand eingesammelt und direkt zu Hackschnitzeln verarbeitet
wird.
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Wir, Stadtverwaltung und Gemeinderat, versuchen zu jederzeit, für die Stadt und für Sie, ihre
Bürgerinnen und Bürger, Verbesserungen zu erreichen. Und zwar für alle, egal aus welcher
Generation und mit welchem Hintergrund.
Gemeinsam mit der Bürgerschaft wurde 2017 begonnen, Leitlinien zur Integration zu entwickeln
– dieser Prozess soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. In Neckargröningen und am
Hummelberg wurden und werden Wohnräume für Neuzugewanderte errichtet. Damit die
Integration der neuen Einwohnerinnen und Einwohner gut funktioniert, wurde unter anderem
sehr erfolgreich ein Sprachkurs für Eltern mit paralleler Kinderbetreuung initiiert.
In unserem jüngsten Stadtteil Pattonville beginnen wir 2018 mit einem Projekt zum Sozialen
Wohnungsbau, um den weiteren Bedarf an Wohnraum für Bedürftige ein wenig zu lindern.
Vier Spielplätze in unterschiedlichen Stadtteilen und der Hartplatz in Hochberg wurden 2017
erneuert. Die Wilhelm-Keil-Schule wurde für eine Million Euro um ein Gebäude erweitert und
erhält demnächst einen neuen Fassadenanstrich. In den Remsecker
Kinderbetreuungseinrichtungen entstehen neue Räume, wie z. B. 2017 der Kleinkindbereich in
der Kita Wasenstraße, wodurch weitere neue Betreuungsplätze geschaffen wurden. Mit dem
Beschluss zum Neubau der Grundschule Pattonville, übrigens nach dem Rathaus-Gebäude und
noch vor der neuen Stadthalle die größte geplante Einzelinvestition auf Remsecker Gemarkung
in der Geschichte der Stadt, bekommt Remseck am Neckar erstmals eine Ganztagesgrundschule.
Es gibt für Eltern mit Kindern ein ganz neues Angebot in Remseck am Neckar: Das mobile
Familienzentrum ist seit dem Sommer in den Stadtteilen unterwegs, um Familien vor Ort
unterstützend zur Seite zu stehen. Die aufsuchende Arbeit baut bürokratische Hürden ab und ist
mit sozialpädagogischer Kompetenz eine persönliche und unkomplizierte Begegnungsstätte.
Seit März hat Remseck am Neckar wieder einen ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten, der
sich seiner Aufgaben sehr engagiert annimmt und ein offenes Ohr für alle Anliegen hat, die er
gerne aus der Bevölkerung an Stadtverwaltung und Gemeinderat heranträgt. Ich freue mich,
dass die Stadt für ihre Bürgerinnen und Bürger auch in diesem Bereich wieder ein Stückchen
bürgernäher geworden ist. Sprechen Sie Herrn Oliver Nothdurft bei Bedarf gerne an.
Bürgerservice gestaltet sich heute auf allen Ebenen und sehr vielen unterschiedlichen Kanälen,
den persönlichen, telefonischen und postalischen, aber auch und inzwischen fast überwiegend
auf digitalen Wegen. Über soziale Medien sind wir erreichbar und bieten unseren
Mitbürgerinnen und Mitbürger Abwechslung und Information – im Dezember z. B. erstmals
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durch einen Adventskalender auf Facebook, bei dem man mitmachen und sogar Preise
gewinnen konnte.
Auf der städtischen Internetseite können Sie per Webcam den Rathausneubau verfolgen. Haben
Sie schon einmal reingeschaut? Schon bald geht es mit den Grabungen für das Fundament
weiter. Sie können, egal wo Sie sich gerade aufhalten, diese Veränderungen in der Fellbacher
Straße 2 online mitverfolgen.
Seit genau einem Jahr gibt es das BürgerGIS, das Geoinformationssystem der Stadt Remseck am
Neckar. Damit bieten wir Ihnen online und kostenlos Informationen aus dem Bereich
raumbezogener Daten an. Wer also wissen will, wie sein Stadtteil aus der Luft aussieht, oder
welches der sicherste Schulweg ist, braucht nur auf www.remseck.de zu gehen und dort das
BürgerGIS zu öffnen – natürlich ist das Angebot vollkommen sicher und datengeschützt.
Zum Bürgerservice, wie wir ihn verstehen, gehören natürlich auch Begegnungen und
Veranstaltungen. Auch 2017 gab es wieder zahlreiche Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen
und sich zu informieren. Egal ob durch gezielte Informationsveranstaltungen, z. B. zu
Baugebieten, in Gemeinderatssitzungen, bei Lokalterminen oder bei lockeren Begegnungen
im Rahmen von Kulturveranstaltungen – wir versuchen, Ihnen, unseren Bürgerinnen und
Bürgern, so oft wie nur möglich die Chance zur persönlichen Information zu geben.
Unser Gast Dr. Wolfgang Gerhardt erklärte erst neulich im Zusammenhang mit dem Scheitern
der Sondierungsgespräche in Berlin: »Man muss den Bürgern immer zuhören, aber man muss
ihnen auch am Ende sagen, was sie ganz einfach wissen müssen. Erst dann kann eine wirkliche
Beurteilungsdebatte stattfinden.« Die Stadtverwaltung selbst tut ihr Bestes, auch in diesem
Bereich positive Veränderungen zu schaffen – sich beständig zu ändern, um sich treu zu bleiben.
Eine nach außen hin vielleicht nicht besonders sichtbare, aber für die Arbeit der Stadtverwaltung
entscheidende positive Veränderung war 2017 die finale Umsetzung der Dreidezernatsstruktur,
also dass wir neben dem Oberbürgermeister und dem Ersten Bürgermeister nun einen weiteren
dritten (Bau-) Bürgermeister in Remseck am Neckar haben.
Seit Juni 2016 galt diese Struktur nämlich nur vorläufig, bis der Gemeinderat im Herbst 2017
schließlich die endgültige Abgrenzung der Geschäftsbereiche der Bürgermeister beschloss.
Die Organisationsänderung ging einher mit einer vollständigen Organisationsuntersuchung der
gesamten Verwaltung, die ebenfalls 2017 abgeschlossen werden konnte. Nun sind wir auch »im
Inneren« für die Zukunft bestens aufgestellt und voller Energie für die kommenden Aufgaben.
Energie ist ein gutes Stichwort: Bis zum November 2017 wurden in Remseck am Neckar 287
Leuchten der öffentlichen Straßenbeleuchtung gegen energiesparende LED-Leuchten
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ausgetauscht. Dadurch werden in der Stadt etwa 86 000 Kilowattstunden Strom und
50 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Das entspricht einer Energieeinsparung pro Leuchte um ca.
84 Prozent!
Auch hier bleiben wir uns in Biermanns Sinne treu, weil wir uns ändern – zum Positiven.
Energie einsparen und die Umwelt schonen kann jeder von uns – zum Beispiel, indem wir unser
Auto stehen lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.
Seit Dezember fährt nicht mehr die U14, sondern die U12 nach Remseck am Neckar – jetzt ist
man fünf Minuten früher am Hauptbahnhof Stuttgart.
Wir arbeiten laufend an der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, beispielsweise an der
Abstimmung des StadtBusses auf die Stadtbahn und an den Kapazitäten im Schülerverkehr,
soweit wir dies beeinflussen können.
Vor genau einem Jahr wurde die Stadt in die Umweltzone »Ludwigsburg und Umgebung«
aufgenommen. Zum gleichen Zeitpunkt wurde das LKW-Durchfahrtsverbot in Hochberg
umgesetzt. Die Auswirkungen werden mit jedem Navigationssoftware-Update spürbarer
werden, indem die Navigationsgeräte der LKWs die Hauptstraße in Hochberg den Fahrern schon
gar nicht mehr als fahrbare Route anbieten.
Als weitere Maßnahmen des Regierungspräsidiums im Luftreinhalteplan für die Stadt Remseck
am Neckar konnten im Laufe des Jahres 2017 die Inbetriebnahme der Dosierampel vor dem
Stadteingang Neckarrems und die Senkung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 in der
Remstalstraße angeordnet werden. Die Anwohnerinnen und Anwohner sind dankbar für die
spürbare Entlastung.
Einen Fortschritt gab es auch auf dem Weg hin zur Westrandbrücke; so konnte in einem
persönlichen Gespräch mit dem Landesverkehrsminister Herrmann im Juni 2017 eine Einigung
über deren Finanzierung zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Remseck am
Neckar erzielt werden. Die Verhandlungen darüber hatten sich auf allen Ebenen, einschließlich
der ministerialen, über zwei Jahre in die Länge gezogen, bevor wir uns einigen konnten. Das
Land zahlt 75 Prozent an den Kosten der Brücke, einschließlich der erforderlichen
Knotenpunkte. Entsprechend wurde der Planungsauftrag durch den Gemeinderat vergeben.
Dies ist zwar nur eine kleinräumige, lokale Lösung – und damit kein Ersatz für den Nord-OstRing
um Stuttgart herum – aber für den Verkehr, insbesondere den Schleichverkehr in Remseck
am Neckar eine wesentliche Verbesserung.
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Eine große Verbesserung für den öffentlichen Nahverkehr soll die Stadtbahn im Landkreis
Ludwigsburg bieten. Hier ist im Moment leider die von uns favorisierte Variante – die Stuttgarter
Hochflur-Bahn – in Ludwigsburg nicht mehrheitsfähig. Somit hat der Remsecker Gemeinderat
der Doppelstrategie zugestimmt, d.h. es werden für den Landkreis Ludwigsburg die
Niederflurvariante und das BRT-System parallel geplant. Remseck am Neckar wird auch eine
moderne ÖPNV-Anbindung für den Stadtteil Pattonville hierbei nicht aus den Augen verlieren.
Auch 2018 bleibt es bei unserem »Dauerbrenner-Thema« Verkehr spannend. Für 2018 stehen
nun die Entscheidungen im Gemeinderat darüber an, welche Ergebnisse aus der »AG Verkehr«
umgesetzt werden sollen. Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern für Ihre engagierte
Mitarbeit in der AG Verkehr. Parallel läuft die Entwicklung des Klimaschutzteilkonzepts
Mobilität, das ebenfalls 2017 gestartet ist. So ist ein Ergebnis aus diesen Arbeitsgruppen, eine
Extra-Busspur von Waiblingen nach Remseck am Neckar zu installieren, die einen reibungslosen
ÖPNV – trotz Staus – gewährleisten soll. Hierzu finden aktuell Gespräche zwischen Stadt und
Land statt. Das Ziel ist klar: Remseck am Neckar muss lebenswert bleiben, auch im Bereich
Verkehr. Denn: »Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.«
Nach diesem Motto geht es auch in anderen Beziehungen weiter. 2018 geht Remseck am
Neckar nämlich eine neue Städtepartnerschaft ein, und zwar mit Zeiden (Codlea) in
Siebenbürgen/ Rumänien. Am Freitag, den 20. Juli werden wir am Neckarstrand die
Partnerschaftsurkunde unterzeichnen. Die Grundlagen dafür wurden bereits 2017 gelegt. So hat
sowohl eine Remsecker Delegation Zeiden, als auch eine Zeidener Delegation das
Neckarremser Straßenfest besucht. Ich selbst freue mich schon jetzt auf den regelmäßigen
Austausch mit den so gastfreundlichen und liebenswerten Menschen in Zeiden. Eine
Informationsveranstaltung zu der neuen Städtepartnerschaft findet bereits in zwei Wochen, am
24. Januar 2018 um 19 Uhr, im Haus der Bürger statt. Alle, die sich in die neue
Städtepartnerschaft miteinbringen wollen sind recht herzlich hierzu eingeladen.
Ich wünsche mir, dass Sie, meine Damen und Herren, unsere neuen Freunde ebenso herzlich in
Remseck aufnehmen, wie alle anderen Besucher und Neuankömmlinge auch. Auf unsere
Willkommenskultur hier in Remseck bin ich nämlich wirklich stolz.
Zeigen können wir diese wieder beim größten Stadtteilfest in Remseck am Neckar, dem
Neckarremser Straßenfest, das 2018 besonders groß gefeiert wird. Denn der Stadtteil
Neckarrems feiert in diesem Jahr sein 750-jähriges Bestehen. Schon heute möchte ich Sie auf
den Festakt dazu aufmerksam machen, der am 22. September 2018 stattfinden wird. Hierzu
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möchte ich Sie herzlich einladen, ebenso wie zu den vielen anderen Veranstaltungen, die 2018
in Remseck am Neckar stattfinden werden.
Neu ist das spezielle Kinderkulturprogramm mit vielen Aktionen und Projekten für die jungen
Remseckerinnen und Remsecker. Neben dem etablierten Rathaussturm am schmutzigen
Donnerstag und dem 2017 erstmals durchgeführten Kinderfest am Neckarstrand
stehen spezielle Theaterproduktionen für Kinder und Märchenwanderungen für die ganze
Familie auf dem Programm.
Meine Damen und Herren,
damit komme ich zum Ende meiner Ausführungen und freue mich, Ihnen das nächste
Musikstück ansagen zu können. Die A-Cappella Ladies singen gleich für uns das beliebte
»Hallelujah« von Leonard Cohen.
Anschließend wird Staatsminister a. D., Dr. Wolfgang Gerhardt, als unser Gastredner zu uns
sprechen.
Sehr geehrter Herr Dr. Gerhardt,
vor genau einer Woche durften Sie Ihren 74. Geburtstag feiern, dazu gratuliere ich Ihnen
natürlich sehr herzlich. Es ist mir und uns allen eine große Ehre, Sie heute hier in Remseck am
Neckar zu begrüßen.
Als herausragender Liberaler haben Sie die Bundespolitik über Jahrzehnte mitgestaltet. Von
1978 bis 1994 waren Sie Landtagsabgeordneter in Hessen, zwischen 1987 und 1991 gar
stellvertretender Ministerpräsident und Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst. Von
1994 bis 2013 waren Sie als FDP-Abgeordneter Mitglied des Deutschen Bundestages und hatten
von 1998 bis 2006 den Fraktionsvorsitz inne. Von 1995 bis 2001 waren Sie Bundesvorsitzender
der FDP. Ihre politische Arbeit setzten Sie auf internationaler Ebene von 2002 bis 2012 als
stellvertretender Präsident der Liberalen Internationale fort, zu deren dritten Patron Sie im Mai
2017 gewählt wurden. Seit 2006 sind Sie Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung.
Ich danke Ihnen, Herr Dr. Gerhardt, dass Sie sich bereit erklärt haben, Ihre langjährige politische
Erfahrung, Ihre Menschenkenntnis und Ihr Wissen rund um »Bürger und die Politik« im Rahmen
unseres Neujahrsempfangs zu präsentieren.
Ihre Ausführungen erwarten wir gespannt nach der musikalischen Pause.